Hautkrebsvorsorge
Leberflecke, Muttermale oder kleine farbliche Unebenheiten auf der Haut sind normal und gewöhnlich noch kein Grund zur Sorge. Dennoch sollte ab einem gewissen Alter in regelmäßigen Abständen eine Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden. Denn das Ziel der Untersuchung ist es, Hautkrebs oder seine Vorstufen möglichst früh zu entdecken. So soll der Entstehung von bösartigen Hautveränderungen vorgebeugt werden. Hautkrebs ist in seinen unterschiedlichen Abstufungen eine der häufigsten Krebserkrankungen, aber gleichzeitig fast immer heilbar, sofern er frühzeitig erkannt wird. Da bei einer Vorsorgeuntersuchung auch schon Vorstufen von Krebs oder ungewöhnliche Muttermale rechtzeitig erkannt werden können, lassen sich die Heilungschancen deutlich verbessern.
Weißer Hautkrebs
Der helle oder weiße Hautkrebs kennt zwei Arten: das Basaliom (auch Basalzellkrebs oder Basalzellkarzinom), das sich durch kleine, oft glasige Knötchen bemerkbar macht, aber auch aussehen kann wie eine kleine Kruste, die nicht abheilt, und das Spinaliom (auch Stachelzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom), das sich häufig wie eine verhornte, warzenähnliche Plaque zeigt. Alle Formen des hellen Hautkrebses sind heutzutage gut heilbar. Wichtig ist jedoch eine frühe Entdeckung, damit sofort behandelt werden kann.
Schwarzer Hautkrebs (Melanom)
Bei Melanomen entarten geschädigte Pigmentzellen in der Haut und erscheinen als bräunliche oder schwarze Flecken, daher auch der Begriff schwarzer Hautkrebs. Ob es sich um ein gutartiges Muttermal oder ein malignes, also bösartiges, Melanom handelt, kann nur von einem Hautarzt festgestellt werden. Melanome sind gefährlicher als weißer Hautkrebs, da sie im Gegensatz zum weißen Hautkrebs, der nur selten metastasiert, sehr oft und früh auf die Blut- oder Lymphbahnen in benachbarte Regionen oder ferne Organe streuen können. Für den schwarzen Hautkrebs gibt es wirkungsvollen Therapien. Voraussetzung für eine optimale Behandlung ist jedoch auch hier eine rechtzeitige Diagnose.
Wir führen in unserer Praxis eine präzise, computergestützte Diagnostik mit Hilfe eines Auflichtmikroskops durch. Damit können wir auch in tieferliegenden Hautschichten das Gewebe sehr gut erkennen und kleinste Veränderungen feststellen. Sollte es nötig sein, können wir gegebenenfalls eine Probebiopsie durchführen und bieten Ihnen so eine hohe Diagnosesicherheit. Hautkarzinome werden frühzeitig entdeckt und können sehr effektiv behandelt werden.
Wie läuft die Hautkrebs-Früherkennung ab?
Um die Suche nach Hautauffälligkeiten zu erleichtern, bitten wir Sie, am Untersuchungstag auf Make-Up, Sonnenschutzcreme und Nagellack, sowie auf das Tragen von Ohrsteckern und Piercings zu verzichten.
Wir besprechen mit Ihnen Risikofaktoren, die Hautkrebs beeinflussen können, beispielsweise Hautkrebs in der Familie, andere Krankheiten und Ihren Umgang mit UV-Bestrahlung in Form von Sonnenbädern oder Besuchen im Solarium.
Im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung wird der Körper nach einem festen Ablaufschema mit einem Auflichtmikroskop (Dermatoskop) gründlich auf Veränderungen und Auffälligkeiten im Hautbild untersucht.
Verdächtige Hautstellen untersuchen und beurteilen wir mit Hilfe der sogenannten ABCDE-Regel, die uns hilft, Hautveränderungen im Hinblick auf ihre Bösartigkeit einzuschätzen. Dazu wird jeder Pigmentfleck, jedes Muttermal und jede schuppende, trockene Stelle nach den folgenden Kriterien begutachtet:
A = Asymmetrie
B = Begrenzung
C = Colour (englisch: Farbe)
D = Durchmesser
E = Erhabenheit
Zusätzlich steht uns mit der Videodokumentation ein weiteres zuverlässiges Instrument zur Optimierung der Beurteilung von Hautveränderungen zur Verfügung, das auf Wunsch in Anspruch genommen werden kann. Die digitale Speicherung ermöglicht uns bei regelmäßig durchgeführten Kontrolluntersuchungen einen exakten Vergleich früherer und aktueller Hautläsionen.
Die gründliche Ganzkörperuntersuchung schließt die gesamte Haut und die sichtbaren Schleimhäute ein. Uns ist wichtig, dass Sie sich in unserer Praxis wohlfühlen, deswegen haben wir großes Verständnis dafür, dass speziell unsere weiblichen Patientinnen die Untersuchung des Intimbereiches als unangenehm oder peinlich empfinden können.
Wir bieten Ihnen daher an, dass Sie eine Vorabuntersuchung des Schambereiches auf Wunsch auch von Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin durchführen lassen können, wenn Sie sich damit wohler fühlen. Sollten Hautauffälligkeiten festgestellt werden, führen wir dann die weitere Untersuchung gezielt durch. Grundsätzlich können alle Patienten und Patientinnen während der Untersuchung zunächst mit Unterwäsche bekleidet bleiben, die dann für die Untersuchung der entsprechenden Bereiche kurz abgestreift wird.
Im Anschluss an die Untersuchung informieren wir Sie über das Ergebnis und beraten Sie – falls notwendig – über weitere Maßnahmen.
Risikopatienten
Bei der frühzeitigen Erkennung bösartiger Hauterkrankungen sind die richtig gewählten, regelmäßigen Vorsorgetermine besonders wichtig. Anhand Ihres persönlichen Hauttyps und Hautbildes können wir optimale Vorsorgetermine individuell festlegen. Die Bedeutung der Hautkrebsvorsorge ist besonders bei den sogenannten Risikopatienten äußerst wichtig.
Als Risikopatienten gelten:
- Menschen mit wiederholten und/oder schweren Sonnenbränden in ihrer Kindheit
- Menschen mit langjähriger Sonnenexposition oder regelmäßigen Solarienbesuchen (z. B. berufsbedingt, Outdoor-Sport)
- Menschen eines hellen, lichtempfindlichen Hauttyps (rotes/blondes Haar, Sommersprossen)
- Menschen mit mehr als 5 ungewöhnlichen Muttermalen in der Vorgeschichte oder mit mehr als 50 Muttermalen am Körper
- Menschen mit Hautkrebserkrankungen in der Familie bzw. in der eigenen Vorgeschichte
- Menschen, die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystem einnehmen